Heute ist Deutscher Kopfschmerztag. Klingt komisch – ist aber so. Mein Tag sozusagen. Und der Tag von so vielen anderen Migräniker:innen. M-sense nimmt diesen Tag zum Anlass, alle Betroffenen aufzurufen, sich mit der Migräne sichtbar zu machen.
Solchen sogenannten „Awareness“-Tagen zu den verschiedensten Themen stehe ich oft mit einer gewissen Skepsis gegenüber, hinterfrage die Sinnhaftigkeit oder auch die Notwendigkeit. Als mir der Kopfschmerztag heute begegnete und ich über den Hashtag #machmigränesichtbar stolperte, zögerte ich erst, mich zu beteiligen. Dabei trifft alleine der Hashtag es so auf den Punkt! Mach Migräne sichtbar! Einfach mal einen Anlass nutzen, kollektiv nutzen, diese sonst so unsichtbare Erkrankung herzuzeigen. Etwas darüber zu erzählen. Wie oft habe ich in mir schon dieses Bedürfnis gespürt, es hinauszubölken: „SO! geht es mir nämlich! Jetzt gerade wenn wir miteinander sprechen und nachts, wenn Du schläfst! SO!“ Denn es sieht niemand, wie diese Erkrankung, die chronische Migräne, mich mein Leben lang schon begleitet. Sie ist immer präsent. Viele, viele Jahre war sie es in Form von täglichen Medikamenteneinnahmen. Inzwischen kenne ich Madame besser und weiß sie etwas geschickter zu nehmen, auch wenn ein Leben ohne Akutmedikation noch nicht denkbar ist. Zu komplex sind die Auswirkungen dieser Erkrankung, als dass ich sie in einem Smalltalk oder auch einem Kaffe-Trink-Gespräch einer Nicht-Betroffenen näher bringen kann. Etliche Situationen im Alltag sind geprägt von der Erkrankung.
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