Mach‘ Migräne sichtbar!


Heute ist Deutscher Kopfschmerztag. Klingt komisch – ist aber so. Mein Tag sozusagen. Und der Tag von so vielen anderen Migräniker:innen. M-sense nimmt diesen Tag zum Anlass, alle Betroffenen aufzurufen, sich mit der Migräne sichtbar zu machen.

Solchen sogenannten „Awareness“-Tagen zu den verschiedensten Themen stehe ich oft mit einer gewissen Skepsis gegenüber, hinterfrage die Sinnhaftigkeit oder auch die Notwendigkeit. Als mir der Kopfschmerztag heute begegnete und ich über den Hashtag #machmigränesichtbar stolperte, zögerte ich erst, mich zu beteiligen. Dabei trifft alleine der Hashtag es so auf den Punkt! Mach Migräne sichtbar! Einfach mal einen Anlass nutzen, kollektiv nutzen, diese sonst so unsichtbare Erkrankung herzuzeigen. Etwas darüber zu erzählen. Wie oft habe ich in mir schon dieses Bedürfnis gespürt, es hinauszubölken: „SO! geht es mir nämlich! Jetzt gerade wenn wir miteinander sprechen und nachts, wenn Du schläfst! SO!“ Denn es sieht niemand, wie diese Erkrankung, die chronische Migräne, mich mein Leben lang schon begleitet. Sie ist immer präsent. Viele, viele Jahre war sie es in Form von täglichen Medikamenteneinnahmen. Inzwischen kenne ich Madame besser und weiß sie etwas geschickter zu nehmen, auch wenn ein Leben ohne Akutmedikation noch nicht denkbar ist. Zu komplex sind die Auswirkungen dieser Erkrankung, als dass ich sie in einem Smalltalk oder auch einem Kaffe-Trink-Gespräch einer Nicht-Betroffenen näher bringen kann. Etliche Situationen im Alltag sind geprägt von der Erkrankung.
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Ayurveda ist kein Wellness

Noch immer verweilen wir im schönen Kerala im Süden Indiens. Nachdem vor einer Woche nun meine ayurvedische Kur endete, sind wir nur wenige Kilometer weiter gezogen in das wirklich sehr entspannte und ruhige Mararikulam in unmittelbarer Meeres- und Strandnähe. Ein idealer Ort, um nach der Kur wieder neue Energie zu schöpfen, die Behandlungen nachwirken zu lassen und den Körper wie auch Geist sich mit den äußeren Reizen wieder vertraut zu machen.

Ayurveda – was bedeutet das eigentlich? Nun, ich bin sicherlich alles andere als eine Expertin auf diesem Gebiet, sondern lediglich Empfängerin dieser erstaunlichen Heilkunst. Ich möchte trotzdem in kurzen Worten anreißen um was es sich bei Ayurveda handelt, bzw. eben nicht handelt und vor allem von meinen Erfahrungen berichten.
In unserer westlichen Welt wird der Begriff Ayurveda eher mit Wellness, Spa und Entspannung vom Alltag in Verbindung gebracht. So prangern an kleinen Ayurveda-Massage-Salons oder im Wellness-Bereich der Saunalandschaft Bilder in warmen Farbtönen von gutaussehenden, scheinbar tiefenentspannten und leicht lächelnden, ja gar wegträumenden jungen Damen, die zart am Nacken massiert werden. Pure Wellness und Entspannung. Man kann auf diesen Bildern förmlich das Räucherstäbchen dezent erschnuppern und entspannende Kling-Klang-Musik oder Walgesänge ertönen im Hintergrund. Hm. Nein. Ayurveda ist kein Wellness.

Ayurveda ist eine ca. 2500 Jahre alte Heilkunst und bedeutet im Wortessinne „Die Wissenschaft des Lebens“. Und darum geht es auch: um das Leben, den Menschen und seine Gesundheit in all seinen Facetten. Von unserer Schulmedizin sind wir es gewohnt, dass sich das kranke Körperteil separiert vom Rest des Menschen angesehen, Diagnosen gestellt und dieser betroffene Teil des Körpers behandelt wird. Der Mensch in seiner Gänze wird eher weniger betrachtet.

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